Mittwoch, 5. Oktober 2011

Interview mit dem Erfolgsgastronomen Christoph Strenger

Witzig. Genau SO und nicht anders habe ich ihn mir vorgestellt.

Ich wusste, dass Christoph Strenger, Miterfinder und Chef des „East Hotels“, gerne Jeans und lockere Hemden trägt. Was ich aber als jahrelanger Festivalgänger sofort orte, ist das Wacken-Bändchen an seinem rechten Handgelenk.

Ich erzähle euch kurz und knapp, was man über Christoph weiß:
• Er kommt aus Bielefeld (genau genommen Halle Westfalen),
• kam wegen der Bundeswehr nach Hamburg,
• begann 1989 seine Gastronomiekarriere mit dem „Brooklyn“ in Ottensen,
• startete kurz darauf mit dem Erfolgskonzept „Bolero“ voll durch
• und es folgten: der CHILLI CLUB, das East Hotel, das Herzblut St. Pauli, das Paulaner`s Bremen, die Currywurst Bros. in New York City usw.

Christoph war außerdem Jurymitglied bei der VOX-Sendung „Mein Restaurant“, schreibt gerne im Badetuch E-Mails und genießt es dort zu leben, wo er arbeitet. Im Moment sind weitere Projekte in Planung, wie z.B. das „East Coast“ auf Mallorca.

Woran liegt es, dass alles was du anfasst, zum Erfolg wird?
Also, ganz so ist es ja nun nicht. Von den Ideen, die man so hat, werden vielleicht 40-50% umgesetzt. Es kann immer sein, dass ein Projekt, z.B. wegen dem Standort, den Investoren oder auch, weil die Idee vielleicht doch nicht so gut war, wie man am Anfang gedacht hat, dann doch nicht umgesetzt werden kann. Aber das ist bei jedem Unternehmer so. Man hat vieles im Kopf und möchte natürlich gerne alles umsetzen, aber nur die 100% passenden Projekte werden zum Schluss auch umgesetzt.

An welchem Projekt, das nicht umgesetzt wurde, hängt dein Herz besonders?
Da gibt es eigentlich nichts. An den Projekten, wo mein Herz hängt, die haben wir tatsächlich auch umgesetzt. Aber es gab Projekte, wo ich sagen würde, da haben wir Fehler gemacht und deshalb hat es nicht funktioniert.

Welches Projekt war das?
Wir hatten in Alsterdorf ein wunderschönes Gebäude namens „Alsterpalais“. Das Gebäude sah aus wie ein Schloss mit einem tollen Parkgelände drum herum. Es stand über viele Jahre leer und sah schon aus wie eine Ruine. Sowohl die Stadt als auch Investoren hatten aber Interesse daran, dieses Gebäude wieder aufzubauen. Wir haben uns dann dazu entschieden, dort ein  Restaurant reinzubauen mit Gewölben, einem Wintergarten, tollen Außenplätzen und einem absoluten Blickfang: eine Bar mit einer Kuppel! Dieses Gebäude hatte allerdings eine sehr spezielle Historie. Es war früher ein Krematorium.  Dies war zwar schon viele Jahre her, aber vielleicht war das auch einer der Gründe, warum es nicht funktioniert hat. Sogar ich mochte am Ende nicht mehr so gerne hinfahren. Bei dem Projekt habe ich viel gelernt.

Was genau hast du daraus gelernt?
Das ich für mich als Hotelier und Gastronom ganz klar sage: „Ich muss etwas für mich selber mögen, damit es am Ende erfolgreich wird und ich Lust habe mich um das Projekt zu kümmern.“
So ist das „East“ entstanden!  Ich wollte bei diesem Riesenprojekt wirklich dabei sein, um beurteilen zu können, was funktioniert vielleicht noch nicht 100%tig und woran müssen wir noch arbeiten. Was ist gut und was kann man so lassen. Aus diesem Grund habe ich vom Managementbereich wieder zurück in den operativen Bereich gewechselt. Ich wollte vor Ort sein, um den genauen Überblick zu haben.

Wie behältst du bei über 12.000 qm den Überblick?
Genau deswegen lebe ich hier! Das „East“ ist natürlich eine andere Dimension.  Auf einem Samstagabend sind im gesamten Haus ca. 2.000 bis 2.500 Gäste. Das „East“ ist eine andere Welt, die mir und unseren Gästen einfach sehr viele Möglichkeiten bietet. Deshalb habe ich mich entschieden, hier zu leben, hier zu arbeiten und auch meine Firma „Gastro Consulting“ hierher zu holen.


Das ganze Interview sowie noch weitere Fotos gibt`s in der Ausgabe 01/11 des IDEAL! Interview Magazins unter www.ideal-magazin.de.

Foto: Oliver Reetz - www.oliver-reetz.de
Text: Madita van Hülsen - www.maditavanhuelsen.com