Freitag, 25. November 2011

Interview mit der Schauspielerin & VIVA Moderatorin Romina Becks


Romina Becks spielt in der ARD-Serie „Verbotene Liebe“ die Miriam Pesch und hat sich noch einiges für ihr Leben vorgenommen. Die 23-Jährige weiß ganz genau, wo sie im Leben hin will. Sie sagt über sich selbst „ich bin ein typischer Steinbock“. Auch im Interview unterstreicht sie die Eigenschaften, die man dem Sternzeichen nachsagt. Sie ist sehr zielstrebig, blickt realistisch in die Zukunft und ist vielleicht manchmal etwas zu streng mit sich selbst, aber dabei kein Kontrollfreak. Sympathisch und aufgeweckt ist die 23-jährige. Es ist egal, ob man einen Mann oder eine Frau küsst „Augen zu und durch!“. Romina klingt in gewisser Weise sehr bodenständig, sie hält an ihren alten Freundschaften fest, trennt Privates von Beruflichem und engagiert sich lieber sozial, als über die Stränge zu schlagen.


Du bist mit 23 Jahren noch recht jung – wie bist du zur Schauspielerei gekommen?
Ich habe schon mit drei Jahren angefangen zu tanzen und habe das bis 20 auch professionell gemacht. Dadurch hatte ich schon erste Bühnenerfahrungen gesammelt und wusste ziemlich früh, dass ich irgendwann mal eine Reisesendung moderieren möchte. Aber das ich bei „Verbotene Liebe“ gelandet bin, daran ist meine Schwester schuld. Sie ist drei Jahre älter und hat damals für eine Fernsehsendung gearbeitet und hat von dem Casting gehört. Das Mädchen, das gesucht wurde, hat genau auf mein Profil gepasst und sie dachte, das wäre was für mich. Wie gesagt, ich war mitten im Abistress, aber sie hat so gedrängt, da habe ich mich einfach mal beworben und lange nichts gehört. Nach den Prüfungen kam ein Anruf, dass ich von einigen 1000 Bewerberinnen unter den letzten 10 bin. Es folgte ein Casting und noch eins und plötzlich hatte ich die Rolle.

Und plötzlich warst du Schauspielerin und ein „Star“ bei „Verbotene Liebe“ - hast du das damals sofort realisiert, was bei dir grade passiert?
Ich hab das schon verstanden, aber ich wusste gar nicht, was auf mich zukommt. Normalerweise hätte ich angefangen zu studieren oder wäre für ein Jahr ins Ausland, aber ich war schon froh, die Sorge, die viele meiner Mitabiturienten hatten, die zum Teil nicht wussten, was sie machen sollen, die wurde mir abgenommen. Ich musste mich plötzlich um ganz andere Sachen kümmern. So was wie Steuerberater, Versicherung und so – was bei den anderen bis zum Ende des Studiums noch von den Eltern übernommen wird. Ich hab versucht nebenbei an der normalen Uni zu studieren, aber das hat nicht funktioniert. Ich hab mich jetzt für ein Fernstudium „Politikwissenschaft“ eingeschrieben. Obwohl ich den Job auf keinen Fall missen will, soll aber meine Ausbildung nicht auf der Strecke bleiben und das Geschäft ist nun mal sehr, sehr schnelllebig – ich weiß nie was morgen oder nächstes Jahr ist.

Wie hat damals dein Umfeld auf deine Rolle bei „Verbotene Liebe“ reagiert?
Meine Eltern sind natürlich stolz. Meine Großeltern fanden das anfangs nicht so, sie meinten, das Kind soll was Ordentliches lernen. Mittlerweile haben sie sich aber dran gewöhnt. Das mit dem Studium mach ich jetzt nicht für meine Großeltern, das mach ich für mich. Auch weil ich merke,  dass mein Kopf noch einen Input braucht. Aber klar, meine Eltern, meine Schwester, die sind alle stolz. Meine Mutter ist jetzt sogar „Verbotene Liebe“ Fan und guckt regelmäßig.

Und deine alten Freunde? Sagen die, du hast dich durch deinen Job verändert?
Nee, dank der Freunde und der Familie habe ich mich gar nicht so viel verändert. Und das sagen sie auch. Ich trenne die beruflichen und privaten Sachen sowieso meistens. Ich versteh mich zwar super mit meinen Kollegen, wir machen auch viel zusammen, aber trotzdem habe ich noch meine alten Freunde, die mir natürlich alle am liebsten sind. Die sind zwar jetzt alle verstreut, aber wir haben immer noch Kontakt und sehen uns regelmäßig und telefonieren. Mein Abi ist jetzt auch schon vier Jahre her, die Leute, die mir am wichtigsten sind und waren, die sind mir immer noch am wichtigsten.

Du hast in der Serie als „Miriam“ schon einige geküsst! Bist du im Privatleben auch so drauf?
Nein! Also entweder ich bin Single oder ich hab einen Freund. Vielleicht ist es genau das, weil ich wenn ich Single bin nicht mit jedem rum knutsche, kann ich das dort ausleben (lacht). Als Schauspieler kannst du viele Sachen ausleben, die du sonst vielleicht nicht so machen könntest. Wir sprechen uns aber auch vorher untereinander ab und wir küssen auch ohne Zunge. Aber vor meinem ersten Filmkuss war ich schon ein bisschen aufgeregt, weil ich mich echt drauf gefreut habe. Ich wusste ja nicht, wie das ist. Ich finde es aber viel, viel schlimmer nackt oder in Unterwäsche vor dem ganzen Team zu hocken, als angezogen einen Filmkollegen zu küssen. Mein Gott – das hat man im Leben schon mal gemacht – jemanden geküsst und eigentlich fand ich das ganz gut (lacht). Es gab bisher noch nie den Moment, in dem ich dachte „Wah – den will ich nicht küssen“. Obwohl ich schon von Kollegen gehört habe, dass es Situationen gab, in denen vorher noch ein Abstecher zum Dönerladen sein musste – mit extra viel Zwiebeln und Knoblauch.

Fies! Du hattest eine lesbische Affäre, wie war es für dich, plötzlich mit einer Frau intim zu werden?
Mit Jasmin Lord, die meine Freundin gespielt hat, bin ich befreundet und wir waren es schon vorher. Sie hat aus Spaß mal gesagt, „Wir haben jetzt ein schwules Ehepaar (in der Serie), sicher werden wir mal lesbisch“. Ich weiß nicht, ob das jemand mitbekommen hat, ein paar Monate später rief sie mich lachend an und erzählte mir, dass sich zwischen uns was anbahnen würde. Ich fand´s gut, dadurch, dass wir uns kannten, hatten wir keine Hemmungen, wir haben auch nicht so rum gegrabscht. Außerdem weiß man als Frau einfach, wie man gerne angefasst werden möchte und wie nicht. Ich fand das total angenehm. Wenn wir uns beim Dreh geküsst haben, war es teilweise Sekunden danach noch so still, dass wir lachen mussten und die Stille durchbrachen. Nicht weil es uns peinlich war, sondern weil es am Set sonst nie so still ist. Aber es war auf alle Fälle eine tolle Erfahrung.

Kannst du dir vorstellen, dich auch privat in eine Frau zu verlieben?
Neenee – da steh ich offen zu. Frauenkörper finde ich generell schöner als Männerkörper und ich gucke mir auch gerne hübsche Frauen an, aber dabei bleibt es dann auch. Männer senden für mich was ganz anderes aus. Aber ich hab natürlich vor jedem lesbischen Paar Respekt und bin da sehr tolerant, aber für mich wäre das nichts.

Das ganze Interview sowie noch weitere Fotos gibt`s in der Ausgabe 01/11 des IDEAL! Interview Magazins unter www.ideal-magazin.de.

Foto: Oliver Reetz - www.oliver-reetz.de
Text: Esther Hell - www.estherhell.de